Trierer Eltern Survey 2013


Überschrift Einleitung

Im Feburar 2013 wurde durch den Regionalelternbeirat Trier (REB TR) der Trier Eltern Survey erstmals durchgeführt. Anlass sind erste negative Zeichen der Schulstrukturreform, die zu Problemen an RS plus Schulen und in den Gymnasien führen werden. Um gegenüber Schulträgern und Ministerium, Argumente für eine Veränderung der derzeitigen Rahmenbedingungen zu erhalten, wurde eine Befragung unter den Elternvertretern der Grundschulen des Regionalelternbeirates Trier gestartet.


Durchführung des Survey
Befragt werden sollten die Elternvertreter der Schulen im ADD Bezirk Trier. Dabei sollte das neue EDISON Portal des Bildungsministeriums Anwendung finden.
Es wurden damit in den ersten Tagen des Februar 2013 1.800, in EDISON registrierte, Elternvertreter angemailt. Im Rahmen dieser Mailaktion musste die Erfahrung gemacht werden, dass im EDISON Portal noch erhelbliches Entwicklungspotential steckt. So konnten 246 Mails nicht zugestellt werden (der Gründ dürfte primär in falschen E-Mail-Adressen in EDISON liegen) und weitere 188 Mails sind unleserlich (fehlerhafte Dateiformatierung im Anhang) zugestellt worden. Somit sind 1.366 Mails bei den Empfängern der Erhebung angekommen.


Rücklaufquote
Die Rücklaufquote zum 28. Feburar 2013 betrug 28,1 %, denn von den 1.366 möglichen Antworten, erhielt der REB Trier 384 Antworten zurück.
Interessant ist hierbei die Verteilung des Rücklaufs auf die einzelnen Landkreise. So erreichte die Befragung im Landkreis Cochem-Zell einen Rücklauf von 76 von 132 angeschriebenen Elternvertretern, was 57,6% entspricht. Danach folgen, in absteigender Sortierung nach Rücklaufquote, die Landkreise Vulkankreis (33/65/50,8%), Birkenfeld (78/191/40,8%), Kusel (43/112/38,4%), Trier-Saarburg (85/301/28,2%), Bernkastel-Wittlich (30/181/16,6%) und die Stadt Trier (29/220/13,2%). Die geringste Zahl an Rückläufen wurde im Landkreis Bitburg-Prüm mit 6,1% (10 von 164) erreicht.




Zu den Fragen des Fragebogens
Wie wichtig ist Ihnen bei der Wahl der weiterführenden Schule für Ihr/e Kind/er der Ruf der Schule?
Wie wichtig ist Ihnen bei der Wahl der weiterführenden Schule für Ihr/e Kind/er die Erreichbarkeit der Schule?
Betrachung der Antworten zur Erreichbarkeit unter der Berücksichtigung des Landkreises des Wohnorts
Wie wichtig ist Ihnen bei der Wahl der weiterführenden Schule für Ihr/e Kind/er die Möglichkeit einen Sekundarabschluss II (Abitur) zu erreichen?
Gründe für die mögliche Schulwahl der weiterführenden Schule im Vergleich
Gründe für die mögliche Schulwahl der weiterführenden Schule: Gymnasium
Gründe für die mögliche Schulwahl der weiterführenden Schule: IGS
Gründe für die mögliche Schulwahl der weiterführenden Schule: Realschule plus mit Fachoberschule
Gründe für die mögliche Schulwahl der weiterführenden Schule: Realschule plus
Wie lange wären Sie bereit Ihr Kind fahren zu lassen, bis es die gewählte Schule erreicht?
Betrachtung der Fahrzeiten nach Landkreisen
Was ist für Sie der Schultyp von weiterführenden Schulen, den Sie am liebsten für Ihr/e Kind/er wählen würden?
Was ist für Sie der Schultyp von weiterführenden Schulen, den Sie am liebsten für Ihr/e Kind/er wählen würden? Auswertung unter Berücksichtigung des Landkreises
In welchem Landkreis wohne Sie derzeit?
Betrachtung der Fahrzeit unter Berücksichtigung der Schulart.
Überschrift Zusammenfassung

Wie wichtig ist Ihnen bei der Wahl der weiterführenden Schule für Ihr/e Kind/er der Ruf der Schule?
Mit der Frage nach dem Ruf der Schule wollte der REB Trier erfahren, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Ruf einer Schule und dem Anmeldeverhalten der Eltern gibt.
Diese Hypothese konnte bestätigt werden, der Ruf der Schule ist zwar für die Eltern nicht der wichtigste Grund der Schulwahl, doch haben sich rund 60% der Eltern dahingehend geäußert, dass der Ruf der Schule für sie ein gewichtiges Argument ist.


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Wie wichtig ist Ihnen bei der Wahl der weiterführenden Schule für Ihr/e Kind/er die Erreichbarkeit der Schule?
Mit der Frage nach dem Ruf der Schule wollte der REB Trier erfahren, ob es einen Zusammenhang zwischen der Erreichbarkeit einer Schule und dem Anmeldeverhalten der Eltern gibt.
Diese Hypothese konnte bestätigt werden, die Erreichbarkeit der Schule ist zwar für die Eltern nicht der wichtigste Grund bei der Schulwahl, doch haben sich rund 62% der Eltern dahingehend geäußert, dass die Erreichbarkeit der Schule für sie ein sehr wichtiges Argument ist.


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Betrachung der Antworten zur Erreichbarkeit unter der Berücksichtigung des Landkreises des Wohnorts
Von Interesse war auch die Bewertung der Erreichbarkeit der Schule unter der Berücksichtigung des Wohnorts des Kindes.


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Wie wichtig ist Ihnen bei der Wahl der weiterführenden Schule für Ihr/e Kind/er die Möglichkeit einen Sekundarabschluss II (Abitur) zu erreichen?


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Gründe für die mögliche Schulwahl der weiterführenden Schule im Vergleich
Ganz deutlich ist in dieser Fragestellung zu erkennen, dass für die meisten Eltern Gründe wie der Ruf der Schule, deren Erreichbarkeit und die Möglichkeit einen qualifizierten Sekundarabschluss II erwerben zu können sehr wichtig sind.
Erstaunlich ist die deutliche Gruppe der Eltern, für die die Möglichkeit der Ganztagsschule (GTS) bei der Schulwahl weniger wichtig bis nicht relevant war.


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Gründe für die mögliche Schulwahl der weiterführenden Schule: Gymnasium


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Gründe für die mögliche Schulwahl der weiterführenden Schule: IGS
Bei den IGSen ist das Meinungsbild der Eltern nicht so deutlich differenziert. Hier war ganz deutlich die Möglichkeit einen qualifizieren Sekundarabschluss II erlangen zu können für alle Eltern sehr wichtig und die Möglichkeit der Ganztagsbetreuung weniger wichtig.
Für Eltern mit der Wunschschule IGS ist die Erreichbarkeit nicht einen der primären Schulwahlgründe. Sie ist zwar wichtig, doch nicht ausschlaggebend. Hier findet sich ein erstaunlicher Unterschied zur Gruppe der Eltern mit Schulwunsch Gymnasium.


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Gründe für die mögliche Schulwahl der weiterführenden Schule: Realschule plus mit Fachoberschule


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Gründe für die mögliche Schulwahl der weiterführenden Schule: Realschule plus
Für den REB Trier war hier erstaunlich, dass immerhin noc 15% der befragten Eltern zwar die Realschule plus als Wunsch-Schultyp angegeben haben aber die Mögichkeit das Abitur zu erlangen als sehr wichtig kennzeichnen.

Aus Sicht des REB Trier zeigt dies ganz deutlich ein Optimierungspotential im Bereich der Information über die einzelnen Schularten in Rheinland-Pfalz auf. Hier sollte frühzeitig eien "Schulartenkompass" den Eltern zur Verfügung gestellt werden.


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Wie lange wären Sie bereit Ihr Kind fahren zu lassen, bis es die gewählte Schule erreicht?
Erfreuliches Ergebnis dieser Frage ist, dass für die Eltern die Fahrtzeit der Kinder deutlich wichtiger ist als der persönliche Ehrgeiz ihr Kind auf die Schule XY zu geben. Mit bis zu einer halben Stunde Fahrzeit liegen die Fahrzeiten im aus Sicht des REB Trier vertretbaren Bereich.

Es werden somit Fahrzeiten im ländlich strukturieren ADD Bezirk Trier erreicht, die sich nicht hinter denen von Städten wie Mainz oder Ludwigshafen verstecken müssen.


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Betrachtung der Fahrzeiten nach Landkreisen
Erfreulich aus Sicht des REB Trier ist die Tatsache, dass mehr als dreiviertel aller Kinder eine Fahrzeit von maximal 30 Minuten einfache Fahrt bis zu Schule haben - und diese über alle Landkreise hinweg.


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Was ist für Sie der Schultyp von weiterführenden Schulen, den Sie am liebsten für Ihr/e Kind/er wählen würden?
Aus Sicht des REB Trier ist mit dieser Umfrage ganz deutlich geworden, dass die Realschule plus durch die Eltern nicht angenommen wird. Nur rund 4% aller befragten Eltern würden ihr Kind gerne auf dieser Schulform sehen. Ebenfalls abgeschlagen sind die RS+ mit FOS mit rund 14% und die IGS mit rund 19%. Eindeutiger Spitzenreiter auf der Wunschliste ist das Gymnasium mit rund 60%.

Unter Sonstiges wurde durch die Eltern genannt:
<194/389> Gymnasium, bzw. IGS
<195/390> Gymnasium + IGS
<196/391> Gymnasium + IGS
<200/395> KGS
<204/399> alte Realschule
<216/411> Eliteschule des Sports
<248/443> Schule mit Schwerpunkt Musik
<280/475> KGS
<307/502> Klassiche Realschule


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Was ist für Sie der Schultyp von weiterführenden Schulen, den Sie am liebsten für Ihr/e Kind/er wählen würden? Auswertung unter Berücksichtigung des Landkreises
Die Gesamtauswertung bestätigt sich über alle Landkreise hinweg, i.d.R. wollen mehr als 50% der Eltern ihr/e Kind/eer auf ein Gymnasium schicken.

Einen bedeutenten Ausreißer kann der REB Trier jedoch nicht unkommentiert hier stehen lassen. Im Landkreis Bittburg-Prüm ist für 80% der Eltern die Integrierte Gesamtschule (IGS) der Wunschschultyp und nur die restlichen 20% würden ihr/e Kind/er auf ein Gymnasium geben wollen. Immerhin haben hier 10 Eltern geantwortet, es handelt sich somit um keine Einzelmeinung.


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In welchem Landkreis wohne Sie derzeit?


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Betrachtung der Fahrzeit unter Berücksichtigung der Schulart.
Hier sind aus Sicht des REB Trier keine besonderen Auffälligkeiten zu vermerken.

Lediglich im Bereich der Sonstigen Schulen würden die Eltern größere Fahrzeiten in Kauf nehmen. Dies ist aber dann auch den dort gewünschten Möglichkeiten (bspw. Sport-, bzw. Musikgymnasium) geschuldet.


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Fazit
Der Regionalelternbeirat Trier sieht aus dem Ergebnis der Befragung einen dringenden Handlungsbedarf für die Landesregierung bzw. das Bildungsministerium!

Schnellstmöglich müßten die zu erwartenden Auswirkungen der rheinland-pfälzischen Schulstrukturreform abgemildert bzw. revidiert werden.

Hierzu schlagen wir folgendes vor:
  1. Vorausschauende Planung in unseren Oberzentren und Mittelzentren hinsichtlich des zu erwartenden Schüleransturms in den Gymnasien.
  2. Sofortige Abschaffung der Mindesschülerzahl für RS plus und die jetzt noch übrigbleibenden RS/HS, die nicht in eine RS plus oder IGS umgewandelt werden konnten.
  3. Eine der Situation geschuldete Reduzierung der Mindestschülerzahl zur Gründungen einer IGS im ländlichen Raum, da genau hier der demographische Faktor die größten Auswirkungen zeigen wird. Eine dem Elternwunsch zuwiederlaufende Bidungspolitik im "flachen Land" hätte dort eine weitere Landflucht zur Folge, die über kurz oder lang eine drastische Überalterung weiter Gebiete, ein Bevölkerungs- und ein Wirtschaftssterben nach sich ziehen wird.


Die hieraus resultierenden gesamtgesellschaftlichen Folgen werden die Kosten für eine Bildung "Vor Ort" um mein vielfaches übersteigen.

Wir schlagen des weiteren vor: Dort wo die baulichen und sozialen Voraussetzungen vorliegen, ein innovatives und inklusives Bildungszentrum zu errichten. Wir finden diese Voraussetzungen sind in den jetzigen Schulzentren Blankenrath und Speicher erfüllt, da dort in unmittelbarer Nachbarschaft Kindergarten, Grundschule und weiterführende Schule existieren, die baulichen Verbesserungen daher mit verhältnismäßig wenig Aufwand die Implemtierung eines solchen von uns vorgeschlagenen Zentrums mit einer inklusiven Beschulung ermöglichen. Ein demokratisches und pädagogisches Gesamtkonzept gemeinsam mit Eltern, Kindergartenpersonal, Lehrkräften, Schüler und heimischer Wirtschaft, muss als Voraussetzung für diese innovative und inklusiven Bildungszentren Gültigkeit haben.
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Autor der Auswertung: Verantwortlich für die Befragung ist der REB Trier, vertreten durch den Sprecher Reiner Schladweiler
Diese Seite wurde mit GrafStat (Ausgabe 2013) erzeugt. Ein Programm v. Uwe W. Diener 02/2013.
Informationen: http://www.grafstat.de